Selbstmanagement braucht Training wie ein Muskel: Fünf Bücher für das Selbstmanagement in Gesundheitsberufen

Selbstmanagement und Gesundheit: 5 Bücher mit Lösungsvorschlägen zu folgenden Problemen: Schlechte Organisation und Kommunikation, geringe Entscheidungsspielräume, unzureichende soziale Unterstützung und Anerkennung, Konflikte und Ärger am Arbeitsplatz, Umgang mit negativen Emotionen und Affekten in der Pflege von chronisch kranken Patienten.

Hier ein kurzer Überblick über die 5 Bücher, die hier vorgestellt werden:

  • Grundlegende Aspekte des Selbstmanagements werden in diesen beiden Büchern behandelt: “Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt” von Russ Harris und “Gewohnheit. Warum wir tun, was wir tun” von Charles Duhigg
  • einen Überblick zu allgemeinen und spezielleren Anforderungen des Selbstmanagements in Gesundheitsberufen (vor allem Pflege und Medizin) bieten folgende beiden Bücher: “Selbstmanagement in Gesundheitsberufen” von Hans-Wolfgang Hoefert (Hrsg.) und “Selbstmanagement chronisch Kranker” von Barbara Klug Redman
  • in dem frei erhätlichen E-Book “Zen To Done” von Leo Babauta (in der deutschen Version übersetzt von imgriff) wird schließlich eine systematische Methode für das Selbstmanagement vorgestellt, die sich auf recht einfache Weise umsetzen lässt

Vorab: Selbstmanagement spielt nicht nur in der Pflege eine Rolle, sondern generell in allen Gesundheitsberufen. Der Grund: Gesundheitsberufe zeichnen sich dadurch aus, dass das Wohl und die Gesundheit von Anderen (Patienten) im Vordergrund stehen. Das gilt sowohl für Pflegende als auch für Ärzte, aber genausogut für Psycho- und Physiotherapeuten, also für sämtliche Berufsgruppen, die in der Gesundheitsbranche anzutreffen sind.

Selbstmanagement in Gesundheitsberufen: Weitere wichtige Punkte

Reden wir von psychischen oder physischen Belastungen bei der Arbeit?

Handelt es sich eher um Personen, die auf direktem Weg täglich mit Patienten zu tun haben, etwa Pflegende und Ärzte im Krankenhaus, oder sprechen wir von Personen, die einer wissensintensiven Arbeit im Gesundheitsbereich nachgehen? Zu der zweiten kleineren Gruppe gehören beispielsweise beratende Personen, Wissenschaftler und Manager.

Worin bestehen die Schwerpunkte des Selbstmanagements?

In allen Fällen ist das Selbstmanagement an unterschiedliche Fragestellungen gekoppelt, die mit unserer persönlichen Organisation zusammenhängen, mit der Art und Weise, wie wir entscheiden und Aufgaben abwickeln, mit physischen und mentalen Belastungen und präventiven Maßnahmen, aber auch mit der Beziehungsarbeit, der Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten, den Umgang mit möglichen Konflikten und Ärger am Arbeitsplatz und der Regulation von Emotionen. Wobei bei der zweiten Gruppe (also u. a. bei Wissenschaftlern und Managern) der kognitive Aspekt in Fragen des Selbstmanagements noch eine wesentlich größere Bedeutung einnimmt. Konkret: Wenn Sie täglich physisch stark belastet werden, sind bei Ihnen zum Teil andere Aspekte des Selbstmanagements gefragt als bei einer Person, die berufsbedingt sehr viele Informationen und Wissen aufnehmen und verarbeiten muss.

Selbstmanagement braucht Training wie ein Muskel: 5 Bücher als Grundlage

Bei der Frage nach empfehlenswerten Büchern zum Thema Selbstmanagement habe ich berücksichtigt, dass vielen Menschen im Gesundheitsbereich häufig die Zeit dazu fehlt, hunderte von Seiten zu einer Thematik zu lesen. Die Diagnose ist bekannt: Wir erleben Zeit in der modernen Arbeitswelt immer häufiger als knappes Gut, Arbeitsleistungen werden immer weiter verdichtet, Stellen gekürzt; es herrscht vielfach personelle Unterbesetzung (etwa in Krankenhäusern und Pflegeheimen) usw.

Die folgenden Bücher bilden eine gute Basis für ein erfolgreiches Training, vorausgesetzt Sie verinnerlichen die Inhalte dieser Bücher (an den Stellen, wo diese für Sie hilfreich sind), hinterfragen Ihre Gewohnheiten und Wertevorstellungen und fangen an, die in diesen Büchern vorgestellten Methoden auch tatsächlich anzuwenden und auszuprobieren. Ich betrachte das als einen Prozess, der individuell abgestimmt werden muss. Es geht nicht um Rezepte. Aber Sie merken nur dann, was Ihnen wirklich in diesem Bereich hilft, wenn Sie einzelne Methoden besser kennenlernen und im Alltag anwenden bzw. damit experimentieren.

Buch 1: Russ Harris: “Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt. Unterstützung in schwierigen Zeiten”

Worum geht es in diesem Buch? Russ Harris, Arzt, Coach und Psychotherapeut, beschäftigt sich in diesem Buch mit den vielen schicksalhaften Momenten des Lebens, die etwa mit der Verarbeitung des Todes eines geliebten Menschen zusammenhängen, einer schweren Erkrankung oder anderen extremeren Situationen. Aber wie lassen sich derartige Herausforderungen besser meistern? Gibt es tatsächlich wirksame Strategien dagegen, so wie den “ACT”-Ansatz, den Harris in seinem Buch vertritt? Die Buchstaben A, C und T stehen für die drei Begriffe “Acceptance” (Annahme, Zustimmung, Akzeptanz), “Commitment” (Bindung, Hingabe, Zusage) und “Therapy” (Behandlung, Therapie, Heilverfahren). Bei diesem Ansatz geht es darum, ungeliebte Gedanken zuzulassen und diese auf eine produktivere Weise zu verarbeiten. Wie das funktioniert, erklärt Harris in seinem Buch durchaus überzeugend.

Wo besteht der Bezug zum Selbstmanagement? Insbesondere durch die Arbeit mit pflegebedürftigen, zum Teil chronisch kranken Menschen, werden professionelle Pflegekräfte nicht selten mit solchen Gefühlen wie u. a. Trauer und Wut konfrontiert. Dementsprechend geht es in der Pflege häufiger um die Frage, wie es gelingen kann, derartige ambivalente Gefühle im Umgang mit Patienten besser zu regulieren. Hier liefert das Buch von Harris einige gute Anregungen. Als Basis für das eigene Selbstmanagement enthält das Buch zudem einen wirklich hilfreichen Anhang. Besonders wichtig fand ich vor diesem Hintergrund “Anhang 3: Klärung von Werten”. Erst wenn Sie sich tiefergehend mit Ihren eigenen persönlichen Wertevorstellungen befassen, macht es Sinn, bestimmte Methoden und Techniken des Selbstmanagements zu erlernen und anzuwenden. Werte, die von Harris angeführt werden, sind z. B. “Durchsetzungsvermögen”, “Mitgefühl”, “Kooperation” und “Dankbarkeit”.

Buch 2: Charles Duhigg: “Die Macht der Gewohnheit. Warum wir tun, was wir tun”

Worum geht es in diesem Buch? Charles Duhigg, Journalist und Reporter, stellt im Wesentlichen drei Fragen: 1. Worin bestehen die Gewohnheiten von Personen?, 2. Worin bestehen die Gewohnheiten von Organisationen, und 3. Worin bestehen die Gewohnheiten von Gesellschaften? Dieser Blick auf Gewohnheiten ist insofern bemerkenswert, als dass uns durch dieses Buch plastisch anhand zahlreicher Geschichten und Beispiele vor Augen geführt wird, wie stark wir durch Gewohnheiten definiert werden. Das gilt sowohl für positive als auch für negative Gewohnheiten. Wobei der Autor sich vor allem mit den negativen Gewohnheiten beschäftigt. Wie lassen sich diese verändern? Nehmen wir ein Beispiel aus dem Gesundheitsbereich, und zwar auf der Ebene der Organisation: Der Autor führt anhand des Rhode Island Hospital in den USA an, wie dort die schlechte Gewohnheit der Ärzte, Pflegende als Untergebene zu behandeln und Kooperation tendenziös auszuschließen, zu schweren Fehlern geführt hat. Ein Chirurg entfernte versehentlich bei einem Mädchen die Mandeln, das eigentlich hätte an den Augen operiert werden sollen. Die Schlüsselgewohnheit, die es hier zu verändern gilt: Kooperation statt interne Kämpfe zwischen Pflegenden und Ärzten.

Wo besteht der Bezug zum Selbstmanagement? Gewohnheiten bilden die Basis für produktives Selbstmanagement. Wenn schlechte Gewohnheiten die eigene Produktivität jedoch behindern, beispielsweise wenn einzelne Personen sich häufig in Details verzetteln, gilt es eine solche schlechte Gewohnheit möglichst abzustellen. Aus eigener Erfahrung wissen wir allerdings: Das funktioniert häufig nicht wirklich. Das immer wieder gern zitierte Beispiel sind etwa die guten Vorsätze für das neue Jahr: Wie viele davon haben Sie tatsächlich bereits erfolgreich umgesetzt? Und warum funktioniert das häufig nicht? Eine wesentliche Erkenntnis lautet: Wer Gewohnheiten verändern will, braucht erst einmal einen Plan. Im Zentrum dieses Plans steht die Veränderung einer Abfolge aus Auslösereiz, Routine und Belohnung. Die schlechte Gewohnheit des regelmäßigen Konsums von Alkohol kann beispielsweise dadurch ersetzt werden, dass Sie eine neue Gewohnheit einführen, die zu einer ähnlichen Befriedigung führt. Wenn Sie etwa trinken, weil Sie oft alleine sind, dann könnte der Alkohol Ersatz für Gesellschaft sein. Die neue Gewohnheit müsste also Ihr Bedürfnis nach Gesellschaft befriedigen. Die Grundvoraussetzung: Sie müssen die Auslöser und Motive kennen.

Buch 3: Hans-Wolfgang Hoefert (Hrsg.): “Selbstmanagement in Gesundheitsberufen”

Worum geht es in diesem Buch? Hans-Wolfgang Hoefert, Professor für Sozial- und Organisationspsychologie, ist Herausgeber dieses Buches. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhalten im Hinblick auf Belastungen genauer analysiert werden können und welche Methoden zur Entlastung beitragen. Angesprochen sind vor allem Ärzte und Pflegende. In einzelnen Aufsätzen, etwa in dem Aufsatz “Selbstmanagement und Belastungen in der Altenpflege” von Andreas Zimber, werden zunächst die Quellen für Belastungen untersucht, u. a. “Veränderungsdruck durch Sparmaßnahmen”, “Schichtarbeit” und “schweres Heben und Lagern”. Im Anschluss folgen dann mögliche Lösungsvorschläge, die sich auf einzelne Strategien des Selbstmanagements beziehen. Dieses Muster “Analyse – Lösungsvorschläge” durchzieht so ziemlich alle Aufsätze dieses Bandes. Dabei bietet das Buch einen gelungenen Überblick über verschiedene Quellen von Belastungen, die in Gesundheitsberufen recht häufig anzutreffen sind: Von schlechter Organisation und Kommunikation, geringen Entscheidungsspielräumen, über nicht vorhandene soziale Unterstützung und Anerkennung, bis hin zu Konflikten und Ärger am Arbeitsplatz und Problemen, die durch den Umgang mit negativen Emotionen und Affekten aufkommen können.

Wo besteht der Bezug zum Selbstmanagement? Der Bezug zum Selbstmanagement wird durch die Betonung der Gesundheit hergestellt. Es geht weniger um Fragen der Karriere; um strategische Erwägungen und Kalküle. Mit dem Fokus auf kognitive und physische Beanspruchungen in Gesundheitsberufen und möglichen Bewältigungsstrategien rückt die Selbstführung im Umgang mit zum Teil schwierigen und gesundheitsgefährdenden Situationen in den Vordergrund: Auf der Ebene der Organisation sind damit beispielsweise anhaltende Konflikte zwischen Ärzten und Pflegenden angesprochen, die häufig auf fehlender Kooperation basieren und teilweise zu ungelösten kognitiv und emotional schwer zu bewältigenden Problemen führen können (etwa im Krankenhaus). Auf der Ebene des Individuums – etwa im Umgang mit “schwierigen” Patienten wird ersichtlich – wie wenig nützlich starre und wenig dynamische Selbstmanagement-Konzepte sind. Das ist für mich zugleich auch die eigentlich bemerkenswerte Fragestellung beim Selbstmanagment zwischen Pflegenden, Ärzten und “schwierigen” Patienten: Wozu ist Selbstmanagement in Situationen brauchbar, wo ein Patient beispielsweise nicht mehr in ein diagnostisches Kategorienschema passt? Oder – im Falle von Demenz – herausfordernde Verhaltensweisen wie Schreien und Rufen häufiger auftreten? Existieren dazu Lösungsansätze? Wie sollte Selbstmanagement also auf derartige Situationen angepasst werden?

Buch 4: Barbara Klug Redman: “Selbstmanagement chronisch Kranker”

Buch von Barbara Klug Redman: "Selbstmanagement chronisch Kranker"

Worum geht es in diesem Buch? Barbara Klug Redman, Dekanin am Wayne State College of Nursing in Detroit und Autorin zahlreicher Beiträge im Bereich der Patientenedukation, beschäftigt sich in diesem Buch mit der Frage, wie Pflegende Kranke und ihre Angehörigen besser auf den Umgang mit einer chronischen Krankheit vorbereiten können. Einem einleitenden Kapitel folgen acht Kapitel zu Programmen der Selbstmanagement-Schulung bei folgenden chronischen Erkrankungen: Krebs, Arthritis, psychische Erkrankungen, Schmerzen, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Multiple Sklerose, HIV/AIDS, Asthma bronchiale und Diabetes Mellitus. Demenzformen wie Alzheimer werden leider nicht besprochen. Auf Demenz wird lediglich im Buch “Selbstmanagement in Gesundheitsberufen” kurz eingegangen, und zwar in dem Beitrag “Umgang mit `schwierigen´ Patienten” von Hans-Wolfgang Hoefert. Behandelt werden in diesem Zusammenhang etwa Agression und Gewalt oder Probleme mit der Diagnose bei Demenz. Barbara Klug Redman fokussiert in ihrem Buch den “selbstständigen” Umgang mit der eigenen chronischen Krankheit; da wo das nicht mehr funktioniert, soll das “Selbstpflegedefizit” (so ein Begriff von Dorothea E. Orem) durch professionelle Pflegekräfte und Angehörige ausgeglichen werden, wobei stets die Stärkung der Selbstheilungskräfte betont wird. Die Übersetzung beinhaltet zusätzlich einen Anhang, der weitere Informationen speziell für die Leserschaft in Deutschland bereithält. Das Buch wurde zudem von der Pflegewissenschaftlerin Angelika Zegelin herausgegeben, die sich als Professorin an der Universität Witten/Herdecke vielfach mit den Themen Selbstpflege und Patientenedukation befasst hat.

Wo besteht der Bezug zum Selbstmanagement? Der Umgang mit chronischen Krankheiten wird nach wie vor – insbesondere in Deutschland – unter dem Aspekt der medizinischen Versorgung behandelt. Die Überbetonung der medizinischen Versorgung führt häufig dazu, dass ein biomedizinisches und rationales Kranheitsverständnis dominieren, dass Patienten und Angehörige von Ärzten bevormundet werden, die aber häufig vergessen, dass chronische Krankheiten gar nicht alleine durch die Medizin behandelt werden können. Ohne Kooperationsbereitschaft zwischen Betroffenen, Angehörigen, Ärzten, Psychotherapeuten und Pflegenden sind chronische Krankheiten überhaupt nicht in den Griff zu bekommen, denn neben der medikamentösen Therapie ist fortlaufende Pflege und Unterstützung gefragt, Stressmanagement der Erkrankten und ihrer Familie sowie fortlaufende Selbstmanagement-Programme. Das Resumé: “SM-Schulung (Selbstmanagement-Schulung) ist bislang deutlich unterentwickelt (…) Die wahrscheinlichste Erklärung liegt wohl in der ideologischen Ausrichtung des medizinischen Gesundheitsmodells, das auf Diagnose und biologische Behandlung der Erkrankung fixiert ist, psychosoziale Interventionen dagegen ignoriert.”

Buch 5: Leo Babauta: “Zen To Done”

Buch von Leo Babauta: "Zen To Done"Worum geht es in diesem Buch? Leo Babauta, Minimalist und Autor des Blogs “Zen Habits”, hat für das Selbstmanagement eine wirklich moderne und systematische Methode entwickelt, die sich auf recht einfache Weise umsetzen lässt: “Zen To Done”. Diese Methode wird in diesem kostenlos erhältlichen E-Book näher vorgestellt (hier der Link dazu: http://static.imgriff.com/1357732342/imgriff_zen_to_done_300911.pdf). Bei “Zen To Done” werden Ansätze von Stephen R. Covey und David Allen vereint und auf wesentliche Aspekte reduziert: Für Personen, die einem Gesundheitsberuf nachgehen, ist diese Methode insofern zu empfehlen, als dass es sich zum einen um einen systematischen Ansatz handelt, zum anderen nur recht wenig Einarbeitungszeit benötigt wird, um diese Methode erfolgreich im (Berufs-)Alltag zu integrieren. Dabei ist die Methode von Babauta flexibel und modular aufgebaut. Im Zentrum stehen insgesamt 10 neue Organisationsgewohnheiten, die sich schrittweise in 4 bis 6 Wochen erlernen lassen, wobei nicht unbedingt alle 10 Gewohnheiten erforderlich sind – je nach Bedarf. Die Gewohnheiten reichen von “Gewohnheit Nr. 1: Sammeln”, über “Gewohnheit Nr. 4: Handeln” bis zu “Gewohnheit Nr. 10: Finde Deine Leidenschaft”. In der minimalsten Variante besteht ZTD gar aus nur vier Gewohnheiten: “Sammeln”, “Durcharbeiten”, “Planen” und “Handeln”.

Wo besteht der Bezug zum Selbstmanagement? In vielen konventionellen Selbst- und Zeitmanagement-Ratgebern wird nach wie vor das Gewicht auf traditionelle Modelle gelegt. So etwa auch im Buch “Selbstmanagement in Gesundheitsberufen” von Hans-Wolfgang Hoefert, wenn etwa im abschließenden Methoden-Teil zum Selbstmanagement die Rede vom Eisenhower-Prinzip ist. Dem General und späteren Präsidenten der USA Dwight D. Eisenhower (1890 bis 1969) wird ein Raster zugeschrieben, nach dem zufolge zu erledigende Aufgaben in A-, B-, C- und D-Aufgaben zu unterteilen seien, was den Grad der Wichtigkeit und Dringlichkeit anbelangt. Derartige Hinweise sind zwar nicht verkehrt, sind aber heutzutage nicht mehr wirklich von Bedeutung. Es geht in der modernen Arbeitswelt im Gesundheitsbereich vor allem um kognitive Entschlackung und Entlastung, um Methoden des Selbstmanagements, die sich flexibel auf zum Teil schwierige Herausforderungen anpassen lassen: etwa im Umgang mit chronisch kranken Patienten. Und gerade hier lohnt es sich, sich einmal näher mit einer solchen Methode wie ZTD von Leo Babauta vertraut zu machen; mit der Kunst, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren!

Marcus Klug arbeitet aktuell als Kommunikationswissenschaftler und Social Media Manager am Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) und betreut dort das Projekt Wissenstransfer 2.0. Das Projekt wurde bereits mit dem Agnes-Karll-Pflegepreis 2013 ausgezeichnet. Sein Schwerpunkt liegt auf Wissenskommunikation im Social Web. Daneben betreibt er als hauptverantwortlicher Redakteur seit Mai 2012 zusammen mit Michael Lindner Digitalistbesser.org: Plattform für Veränderung und lebenslanges Lernen. Kontakt: marcus.klug@uni-wh.de.

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Die Quellenangaben zu den Buchempfehlungen:

  • Babauta, L. (2008): Zen To Done. Das ultimativ einfache Produktionssystem. Frei erhältlich als E-Book unter folgender Adresse: http://static.imgriff.com/1357732342/imgriff_zen_to_done_300911.pdf.
  • Duhigg, C. (2012): Die Macht der Gewohnheit. Warum wir tun, was wir tun. Berlin: Berlin Verlag.
  • Harris, R. (2013): Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt. München: Kösel.
  • Hoefert, H.-W. (2011): Selbstmanagement in Gesundheitsberufen. Bern: Hans Huber.
  • Redman, B. K. (2008): Selbstmanagement chronisch Kranker. Chronisch Kranke gekonnt einschätzen, informieren, beraten und befähigen. Bern: Hans Huber.

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