Bei der Diagnose von Alzheimer gilt es, die Krankheit von nicht-neurodegenerativen Erkrankungen wie beispielsweise Durchblutungsstörungen im Gehirn, Stoffwechselstörungen, Infektionen oder Depression zu unterscheiden. Neue Verfahren der molekularen Bildgebung tragen dazu, dass die Diagnose immer besser gelingt.
Das durch die Alzheimer-Krankheit verursachte Nachlassen der geistigen Fähigkeiten bis hin zum Verlust der eigenen Persönlichkeit wird von vielen Menschen als stärkere Bedrohung empfunden als Herz-Kreislauf- und selbst Krebserkrankungen. Bildgebende Diagnoseverfahren der Nuklearmedizin ermöglichen aber das frühe Erkennen dieser Erkrankungen als Voraussetzung für frühzeitige und zielgerichtete Behandlung.
Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung. Sie führt zu einem langsam fortschreitenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn und wird oft leider erst zu einem sehr späten Zeitpunkt diagnostiziert. Ursache hierfür ist, dass das Gehirn den Verlust der Nervenzellen zu Beginn dieser Erkrankung in der Regel gut kompensieren kann – dies wird als Reservekapazität des Gehirns bezeichnet.
Die ersten Symptome bemerkt der Patient erst, wenn der Verlust an Nervenzellen so groß ist, dass die Reservekapazität des Gehirns diesen nicht mehr ausgleichen kann. Bei der Alzheimer-Krankheit sind die ersten Symptome in der Regel Beeinträchtigungen des Gedächtnisses. Falls alle charakteristischen Symptome in typischer Ausprägung auftreten, lässt sich die Erkrankung relativ leicht diagnostizieren. Es gibt allerdings auch viele Patienten mit komplexen Krankheitsmustern, die eine eindeutige Zuordnung nicht sicher erlauben.
Neue Verfahren der molekularen Bildgebung
Insbesondere sind die frühen Symptome einer neurodegenerativen Erkrankung häufig vage und nur wenig richtungsweisend, so dass eine sichere Diagnose schwierig ist. In diesen Fällen kann die nuklearmedizinische Bildgebung zu einer besseren Diagnostik beitragen, indem sie krankheitstypische Veränderungen im Gehirn mit großer Genauigkeit nachweist oder ausschließt.
Insbesondere gilt es, die Alzheimer-Krankheit von nicht-neurodegenerativen Erkrankungen wie beispielsweise Durchblutungsstörungen im Gehirn, Stoffwechselstörungen, Infektionen oder Depression zu unterscheiden. Auch diese nicht-neurodegenerativen Erkrankungen können die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, sind aber oft besser zu behandeln und können in manchen Fällen sogar vollständig geheilt werden.
Für diese Unterscheidung werden neue Verfahren der molekularen Bildgebung in der Nuklearmedizin eingesetzt, um die Veränderungen im Gehirn im Falle einer neurodegenerativen Erkrankung zu erfassen.
Als Kernmerkmale der Alzheimer-Erkrankung gelten dabei zwei Formen von krankhaften Eiweißablagerungen im Gehirn. Dieses Untersuchungsverfahren ist sinnvoll, wenn bei Verdacht auf die Alzheimer-Krankheit die Diagnose aufgrund atypischer Symptome nicht hinreichend sicher ist oder wenn die Patienten unter 65 Jahre alt sind.
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Foto: JeremyOK on VisualHunt / CC BY-NC