Um 1 Uhr ist sie wach, um 5 Uhr muss ich die Einlagen wechseln. Dann ist sie ruhiger.
Morgens Wetterwechsel: Sonne mit viel Wind.
Sie ist wach, hat die Decke fest im Arm. Ich lege eine andere über die Beine, aber die wird auch weggezogen.
Sie will jetzt gehen, die Zunge sucht im Mund, Kaubewegungen. Sie versucht sich aufzurichten.
Sie hat die Bettdecke zusammengepackt, ihre Handtasche genommen und wartet auf die Abfahrt. Sie scheint zufrieden zu sein, macht die Handtasche auf und zu. Sie ist kalt an den Händen und Füßen.
Nur einen Schluck Wasser, mehr will sie nicht. Ihr geht es gut.
Nachmittags redet sie wieder. Es ist aber mehr ein vor sich hin plappern. Denn sie reagiert kaum auf Ansprache und Berührung. Nun fühlt sich der ganze Körper kalt an.
Ich mache sie sauber und lagere sie neu und decke sie auch mal wieder richtig zu.
“Wofür machst du das”, fragt sie mich auf einmal. “Na damit du schön warm und trocken liegst.” Sie bezweifelt die Notwendigkeit.
Um 18.30 Uhr verlangt sie Abendessen. Wir sollen alle mit ihr an einem Tisch sitzen. Sie will Brot mit Wurst und Tee dazu. Sie ist enttäuscht, dass ich sie nicht an den Tisch setzte, aber sie hat zu wenig Kraft. Ich hole alles herbei und setze mich zu ihr. Es gefällt ihr auch nicht, dass Philip und Andreas nicht mit dabei sind. (Ich versteh es auch nicht, warum sie nicht dabei sein wollen.) Wir beide essen ganz alleine zu Abend.
Nach dem Essen möchte sie duschen oder baden. Ich wasche sie, weil ich sie auch nicht in die Dusche bringen kann.
Zum Schlafen ist sehr unruhig, reibe sie noch mal mit Kupfersalbe ein.
Text: Katja Hörter