02.05.2010: Demenztagebuch von Katja Hörter

Um halb 1 möchte sie Pippi machen und meint, die Nacht sei rum. Sie lässt sich überreden, mich noch etwas schlafen zu lassen.

Gegen 6 Uhr ist die Nachtruhe vorbei, sie möchte, dass der Tag endlich beginnt. Ich darf langsam gehen lassen. Gegen halb 9 Frühstück, gründliche Körperpflege, danach Gottesdienst und TV gucken bis mittags.

Nach dem Mittagessen wirkt sie sehr erschöpft und fragt, ob sie wohl endlich schlafen darf. Mittagsschlaf macht sie bis um 15 Uhr, sie muss Pippi. Danach mag sie gerne Kaffeetrinken. Dabei kommt Verbitterung auf. Worüber kann sie mir aber nicht erklären. Es ist auf jeden Fall fürchterlich dramatisch, was da in ihr vor geht. Sie will nur alleine sein und nachdenken.

Abends gucken wir zusammen TV. Da macht sie sich Sorgen, wie sie schlafen gehen kann, wo doch das Bett nicht durch die Tür passt. Später mag sie einfach in diesem Zimmer schlafen und tut dies auch ausnahmsweise mal ganz gut.

Text: Katja Hörter

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