01.05.2010: Demenztagebuch von Katja Hörter

Zwischen 12 und 2 ruft sie abwechselnd mal “Hallo” oder “Katja”, weil für sie die Nacht ab 12 Uhr rum ist. Um 2 gebe ich auf und mache Licht.

Gebe ihr eine Illustrierte und verlange, dass sie mich in Ruhe lässt.

Um 5 Uhr ruft sie und muss Pippi, das Gleiche um halb 8.

Frühstück, waschen usw. Dann muss sie dösen.

Das Mittagessen schmeckt nicht so gut. Ihr ist schlecht. Halbe Wassertablette.

Sie ist viel müde, ist die Unruhe schon vorbei?

Nachmittags guckt sie Fern und isst gang viele Erdbeeren.

Dann hat sie Reisepläne und muss mal wieder zu Petra, nach Hause. Oma ist sehr besorgt.

Ich hänge ihr ein Bild, das ich für sie gemalt habe, damit der Engel sie mitnimmt, direkt gegenüber an die Wand.

Das irritiert sie erst mal.

Philip meint, ich soll Oma nicht so beeinflussen. Das Bild wäre zu stark. Nun hängt es seitlich über dem Sofa und ihr Gebirgebild hängt ihr gegenüber.

Das Bild beschäftigt sie sehr, sie fragt immer wieder danach. Aber ich lasse es hängen.

Abendessen geht noch, dann wird sie total müde und will schlafen. Ich darf nicht mehr stören um 22 Uhr.

Text: Katja Hörter

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