Im Projekt DEMIAN geht es darum, mehr positive Momente in der professionellen Pflege von demenzkranken Menschen herzustellen. Die Gerontologin Dr. Marion Bär (Kompetenzzentrum Alter am Institut für Gerontologie Universität Heidelberg) verrät in ihrem praxisnahen Vortrag, wie das gelingen kann und was das mit DEMIAN zu tun hat.
DEMIAN ist ein Akronym, es bedeutet: “DEmenzkranke Menschen in Individuell bedeutsamen AlltagssituationeN”. Im Konzept DEMIAN wird das Wissen um die für einen Menschen mit Demenz bedeutsamen Personen, Themen, Handlungen und Dinge systematisch in den Pflegeprozess integriert. Wie das funktioniert, erläuterte die Gerontologin Dr. Marion Bär in ihrem Vortrag “Das Projekt DEMIAN − Warum besondere Momente für Menschen mit Demenz wichtig sind”. Den Rahmen dazu bildete die Tagung “Gefühle lesen. Erkennen von Emotionen in der Pflege Demenzerkrankter”, die am 28. Februar 2014 an der Universität Witten/Herdecke vom Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) ausgetragen wurde.
Als Ergänzung zum Vortrag hat Marcus Klug (DZD) mit Marion Bär ein Interview geführt, in dem es u. a. um die Frage ging, wie das Konzept DEMIAN in einen bereits bestehenden praktischen Handlungsrahmen integriert werden kann. Wie lassen sich also positive Alltagssituationen durch DEMIAN auf mehr systematische Weise in die praktische Pflege integrieren?
DEMIAN bildet vor diesem Hintergrund eine Brücke zwischen wesentlichen Elementen personzentrierter Pflege und dem Pflegeprozess als zentralem pflegerischen Handlungsrahmen. Die Entwicklung und Erprobung des Konzepts ist im Rahmen der Pflegeforschungsinitiative 2004 bis 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert worden. Siehe dazu auch folgenden PDF-File: DEMIAN: Pflegekonzept zur Förderung der Lebensqualität.
Dr. Marion Bär ist Gerontologin und seit 2011 im Kompetenzzentrum Alter am Institut für Gerontologie an der Universität Heidelberg verantwortlich für den Bereich Demenz – Beratung für Organisationen. Daneben ist sie freiberflich tätig als Trainerin und Prozessberaterin. Kontakt: marion.baer@gero.uni-heidelberg.de.
Marcus Klug arbeitet aktuell als Kommunikationswissenschaftler und Social Media Manager am Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) und betreut dort das Projekt Wissenstransfer 2.0. Das Projekt wurde bereits mit dem Agnes-Karll-Pflegepreis 2013 ausgezeichnet. Sein Schwerpunkt liegt auf Wissenskommunikation im Social Web. Daneben betreibt er als hauptverantwortlicher Redakteur seit Mai 2012 zusammen mit Michael Lindner Digitalistbesser.org: Plattform für Veränderung und lebenslanges Lernen. Kontakt: marcus.klug@uni-wh.de.