Demenz und Bindung: Vortrag und Interview mit Wilhelm Stuhlmann

“Wir wissen, dass das wichtigste Kapital, was wir einem Menschen mitgeben können, seine Bindungssicherheit ist”, so sagte Wilhelm Stuhlmann (Arzt für Psychiatrie und Neurologie) zu Beginn seines Vortrags “Demenz und Bindung”. Aber wie kann sich das Gefühl von Bindungssicherheit in der Pflege einstellen? Ist das überhaupt möglich? Und was bedeutet Bindung im wissenschaftlichen und praktischen Sinne?

Der Vortrag “Demenz und Bindung − Die Bedeutung von Beziehung für die Arbeit mit Menschen mit Demenz” wurde von Dr. Wilhelm Stuhlmann (Arzt für Psychiatrie und Neurologie) am 28. Februar 2014 im Rahmen der Veranstaltung “Gefühle lesen. Erkennen von Emotionen in der Pflege Demenzerkrankter” vom Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) an der Universität Witten/Herdecke gehalten. Im Mittelpunkt des Vortrags stand das Bindungskonzept − sowohl in wissenschaftlicher als auch in praktischer Hinsicht. Das Bindungskonzept ist ein integratives Konzept, in dem neurophysiologische, neurobiologische, verhaltens- und entwicklungspsychologische Aspekte miteinander verbunden und praktisch in die Arbeit mit Menschen mit Demenz integriert werden können.

Als Ergänzung zum Vortrag hat Christian Müller-Hergl (DZD) mit Stuhlmann ein Video-Interview geführt, in dem weitere Aspekte zum Thema “Demenz und Bindung” noch einmal näher beleuchtet werden, etwa die Frage nach der Feinfühligkeit. Feinfühligkeit gilt nämlich in der Bindungstheorie als wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer sicheren Bindung.

Dr. Wilhelm Stuhlmann ist Arzt für Psychiatrie und Neurologie und hat einige Bücher zur Beziehung von Demenz und Bindung veröffentlicht, etwa “Demenz braucht Bindung – Wie man Biographiearbeit in der Altenpflege einsetzt”. Weitere Informationen zu den Arbeitsschwerpunkten von Stuhlmann: www.geronet.de. Kontakt: stuhlmann@geronet.de.

Christian Müller-Hergl ist Philosoph und Theologe. Er arbeitet u. a. als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Dialog- und Transferzentrum (DZD) an der Universität Witten-Herdecke. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Themen Demenz und Gerontopsychiatrie. Er ist zudem strategischer Leiter und Trainer für Dementia Care Mapping-Verfahren, eine ursprünglich von Tom Kitwood und Kathleen Bredin in England entwickeltes personenzentriertes Evaluations- und Beobachtungsverfahren. Kontakt: Christian.Mueller-Hergl@uni-wh.de.

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