Neuer Expertenstandard: Pflege von Menschen mit Demenz

Wir sind wieder aus der Winterpause zurück und starten gleich mit einer neuen Serie. Es wird gerade ein neuer Expertenstandard für die Pflege von Menschen mit Demenz entwickelt, der zur Überprüfung seiner Praxistauglichkeit in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Altenhilfe modellhaft eingeführt wird. Wie dieser neue Standard aussieht, darüber berichten wir in dieser neuen Serie, unter anderem per Video und Live-Schaltung mit Experten.

Der Expertenstandard zur Pflege von Menschen mit Demenz geht zunächst nicht von den Herausforderungen der Folgen von Demenz für die Pflege aus, sondern stellt das Bedürfnis und den Bedarf von Menschen mit Demenz nach dem Erhalt und der Förderung ihrer sozialen und personalen Identität und die Stärkung ihres Person-Seins in den Mittelpunkt, indem durch individuelle Interaktions- und Kommunikationsangebote ein Beitrag zur Beziehungsgestaltung und damit der Lebensqualität von Menschen mit Demenz geleistet wird.

Zu diesem Zweck wird gerade ein neuer Expertenstandard entwickelt. An der Entwicklung ist unter anderem auch Christian Müller-Hergl beteiligt, Demenzexperte und Mitarbeiter am Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) an der Universität Witten/Herdecke.

Hier eine Übersicht über die Mitglieder der Expertengruppe:

  • Anja Bieber, MSc, Halle (Saale)
  • Jörg Burbaum, MScN
  • Waltrop Martin Dichter, MScN, Witten
  • Beate Fröhlich, Dipl.-Pflegewissenschaftler, Ingolstadt
  • Gudrun Gille, Hemer
  • Dr. Julia Haberstroh, Frankfurt a. M. (externe Fachberatung)
  • JProf. Dr. Margareta Halek, Witten
  • Dipl.-Sozialarbeiterin Birgit Hasenbein, Paderborn
  • Sabine Jansen, Berlin (Patientenvertreterin)
  • Susanne Johannes, Essen
  • Marita Keßler, Mayen
  • Dr. Andrea Kuckert-Wöstheinrich, Neuss
  • Rosemarie Lotzen, Köln
  • Dipl.-Theol. Christian Müller-Hergl, Witten
  • Prof. Dr. Martina Roes, Witten (Wissenschaftliche Leitung)
  • Daniel Purwins, M.A., Witten (Literaturanalyse)

Der neue Expertenstandard “Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz” wird von Januar bis Juni 2018 in einzelnen Pflegeeinheiten von ca. 25 Einrichtungen der stationären Altenhilfe, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern unter fachlicher und methodischer Begleitung des wissenschaftlichen Teams des DNQP modellhaft implementiert. Ziel der modellhaften Implementierung ist, Aufschluss und Erkenntnisse über Praxistauglichkeit und Akzeptanz des Expertenstandards und Voraussetzungen für seine Einführung zu gewinnen.

Das Akronym “DNQP” steht für das “Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege”. Dabei ist dieses Netzwerk ein bundesweiter Zusammenschluss von FachkollegInnen in der Pflege, die sich mit dem Thema Qualitätsentwicklung zu verschiedenen pflegerelevanten Themen auseinandersetzen. In der Vergangenheit waren das unter anderem solche Themen wie “Pflege von Menschen mit chronischen Wunden” oder auch “Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen”.

In unserer neuen Serie zu diesem neuen Expertenstandard werden wir näher auf die Inhalte und Schwerpunkte dieses Standards eingehen, auf die Theorie dahinter und den praktischen Bezug. Dabei wird es im Rahmen dieser neuen Serie eine mehrteilige Video-Reihe geben, in der Christian Müller-Hergl vom DZD und Prof. Dr. Andreas Büscher von der Hochschule Osnabrück, der zugleich auch der wissenschaftliche Leiter des DNQP ist, das Thema im Gespräch vertiefen. Außerdem besteht zu einem späteren Termin auch die Möglichkeit, in einer Video-Live-Schaltung mit Christian Müller-Hergl Fragen zu diesem neuen Standard zu stellen.

Ein genauerer Termin zu dieser Live-Schaltung per Video, die voraussichtlich über den Facebook-Kanal des DZD erfolgt, wird in den nächsten Wochen noch bekannt gegeben.

Weiterführende Informationen zum DNQP:

https://www.dnqp.de/cn/informationen

Bildangabe zum Titelfoto:

Grandma´s hands / Foto: McBeth / flickr.com