Klassiker neu gelesen: Die Neue Medizin der Emotionen_Teil 2

Dieser Beitrag bildet die Ergänzung zu der Besprechung des Buches “Die Neue Medizin der Emotionen” von David Servan-Schreiber. In dem Buch werden sieben alternative Behandlungsmethoden vorgestellt, die zur Heilung von Depression, Zukunftsangst und Stress dienen. Diese Methoden können auch die Lebensqualität bei Demenz stärken. Marcus Klug hat eine Liste mit nützlichen Links zu den Behandlungsmethoden zusammengestellt.

Im Jahr 2003 erschien das Buch “Die Neue Medizin der Emotionen” erstmalig in Frankreich. In dem wegweisenden Buch hat der Psychiater und Neurologe David Servan-Schreiber sich intensivst mit der Frage auseinandergesetzt, wie man “Zeitkrankheiten” wie Depression, Zukunfsangst und Stress heilen kann – ohne Medikamente und jahrelange Therapie. Dafür ist Servan-Schreiber als Forscher durch die ganze Welt gereist – etwa nach Tibet und Indien –, um herauszufinden, welche alternativen Heilverfahren wirklich wirksam sein können in der Überwindung von Depression und Stress.

In diesem Beitrag bekommen Sie von mir eine Liste mit vielen nützlichen und wertvollen Links an die Hand, die sich auf die sieben alternativen Behandlungsmethoden beziehen, die Servan-Schreiber in seinem Buch “Die Neue Medizin der Emotionen” näher vorgestellt hat. Da das herausragende Sachbuch bereits im Jahr 2003 veröffentlicht worden ist, habe ich zu den alternativen Behandlunsmethoden auch verschiedene Quellen aus den letzten Jahren ergänzt, die zum besseren Verständnis und zur Vertiefung dieser Methoden beitragen, aber gerade auch den Bogen zu der Versorgung von Menschen mit Demenz und dem Thema Lebensqualität spannen.

1. Die Kohärenz zwischen Herz und Hirn

Servan-Schreiber beschäftigt sich in seinem Buch vor allem mit alternativen Behandlungsmethoden, die auf Körper und Emotionen abzielen. Kohärenz im täglichen Leben fängt mit dem Körper an. Der Körper ist in jedem Moment allgegenwärtiger und stiller Begleiter des Menschen, wird allerdings allzu oft im Alltag vergessen oder sogar ignoriert. Zu diesem Thema habe ich eine interessante Diplomarbeit aus Wien im Netz gefunden, die sich mit der Bedeutung des Körpers in unserer Kultur näher auseinandersetzt: “Dankbarkeit und Körper”; hier der Link zu dieser Arbeit. Inwieweit Stresszustände, Angstgefühle oder Depressionen mit dem Rhythmus des Herzens zusammenhängen, wird unter anderem in diesem Buch besprochen: “Science of the Heart”. Das vollständige PDF-Dokument zu diesem Buch gibt es unter folgendem Link. Ein weiterer wichtiger Zusammenhang zwischen Herz und Hirn besteht im “Mitgefühlstraining”. Durch Veränderungen im Gehirn kann beispielsweise Meditation das Mitgefühl stärken; gleichzeitig ist das Mitgefühl aber ebenso abhängig von unserem Herzen. Ein elektronisches Buch mit verschiedenen Multimedia-Elementen zum Thema “Mitgefühl in Alltag und Forschung” gibt es hier.

2. Die Neuro-emotionale Intergration durch Augenbewegungen (EMDR)

Die Behandlungsmethode EMDR wurde ursprünglich von der kalifornischen Psychologin Francine Shapiro entwickelt: “Eye movement desensitization and reprocessing”. Übersetzt bedeutet das so viel wie: “Desensibilisierung und Neuorientierung durch Augenbewegung”. Wie funktioniert diese Methode? Patienten folgen den Finger des Therapeuten und stellen sich dabei traumatische Erlebnisse vor. Auf diese Weise können tiefer liegende Emotionen, die mit einem Trauma verknüpft sind, schneller an die Oberfläche gelangen und dort gelöst werden. Hier ein Link zu einem Buch von Shapiro auf Englisch, das viele bemerkenswerte Einblicke und Zusammenhänge zu EMDR vermittelt. Augenbewegungen können auch mit Demenz zusammenhängen. Wie verändert sich also die Bewegung der Augen, wenn Demenz eintritt? Zu dieser Frage siehe folgende wissenschaftliche Studie.

3. Die Therapie mit Licht

Eine ganze Ausgabe des Journals “DeSS orientiert” vom Demenzsupport Stuttgart fasste im Jahr 2010 internationale Forschungsergebnisse zum Thema Licht und Demenz in einer Ausgabe kompakt zusammen. Hier der Link dazu. Aufschlussreich ist sicherlich auch die Beziehung zwischen Depression und solchen Therapieansätzen, die ohne Medikamente auskommen. Ein Überblick über nichtmedikamentöse somatische Therapieansätze im Zusammenhang zur Depression einschließlich der Lichttherapie (S. 141) gibt es im folgenden PDF-Dokument.

4. Das Heilverfahren der Akupunktur

In dem Buch “Chinesische Psychosomatische Medizin” (2015) bekommen Sie einen sehr guten Überblick zu verschiedenen chinesischen psychosomatischen Therapieansätzen geboten, die speziell auf Demenz bezogen werden, darunter “Das therapeutische lyrische Wandern” und “Akupunktur und Akupressur” (ab S. 154). Mehr Infos zu diesem Buch gibt es hier.

5. Die Revolution der Omega-3-Fettsäuren

Die Ökotrophologin Mareile Jenß schreibt schon seit längerer Zeit für das Ressort Gesundheit von Spiegel Online. So hat sie auch bereits in einem lesenswerten Beitrag aus dem Jahr 2014 die Studienlage zur Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren kompakt zusammengefasst. Hier der Link zum Online-Beitrag. In ihrem Beitrag kommt sie auch auf den Zusammenhang zur Demenz zu sprechen. So führt sie etwa eine Studie im Fachmagazin Neurology an.

6. Das Laufen als Strategie gegen Depression

Ein wirklich interessantes Projekt zum Thema Bewegung und Alzheimer hat die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. zusammen mit der Sportvereinigung Feuerbach und dem Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Stuttgart durchgeführt. Mehr Infos zu diesem Projekt als PDF gibt es hier. Inwieweit körperliche Fitness einen entscheidenden Einflussfaktor auf die Gesundheit im Alter und das Älterwerden einnimmt, war auch eine Fragestellung bei einer Forschungsstudie des Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Hier der Link zu diesem Projekt. Siehe außerdem zu der Frage, inwieweit Laufen als Therapie gegen Depression hilft, folgendes Spiegel-Interview mit einer Psychotherapeutin aus Berlin: “Laufen ist wie ein kleiner Urlaub von Zuhause”.

7. Die Bedeutung emotionaler Kommunikation

Der bekannte Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun hat einen lesenswerten Online-Beitrag über Kommunikation im Umgang mit Menschen mit Demenz geschrieben. Hier der Link dazu. Ich selbst habe mich auch einmal mit der Frage beschäftigt, wie echte Kommunikation im Umgang mit Menschen mit Demenz überhaupt gelingen kann, wenn wir tendenziös davon ausgehen, dass häufig in professionellen Versorgungssettings echte Zeitnot vorherrscht. Und wie bringt man jetzt Zeitnot, Echtheit und Lügen innerhalb der Kommunikation mit Menschen mit Demenz zusammen, wenn nonverbale Kommunikation zunehmend an Bedeutung gewinnt? Hier der Link zu diesem Artikel. Demenzbetroffene entwickeln häufig ein ausgeprägtes Gespür auf der emotionalen Ebene und merken zum Beispiel sehr genau, wenn man ungeduldig, nervös, müde, unglücklich oder traurig ist. Unter dem folgenden Link finden Sie ein Informationsblatt zu der Frage, was Sie in der Kommunikation mit Menschen mit Demenz grundsätzlich beachten sollten: Tipps und Empfehlungen.

Quellenangabe zum Titelfoto:

Foto: Andres Photography / www.flickr.com

 

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