Trauer um Cora van der Kooij: Begründerin des Mäeutischen Pflegemodells

Cora van der Kooij ist am 8. August nach langer schwerer Krankheit in einem Hospiz in Utrecht gestorben. Sie gilt als Begründerin des Mäeutischen Pflegemodells. Ziel dieses Modells ist es, Menschen mit Demenz dabei zu unterstützen, dass eigene Selbstbild und emotionale Gleichgewicht möglichst lange zu erhalten.

Die niederländische Historikerin und Krankenschwester Cora van der Kooij ist nach langer schwerer Krankheit am 8. August im Alter von 72 Jahren verstorben, meldete jetzt das österreichische “Pflege NetzWerk Lazarus”.

Durch die Einführung des von ihr begründeten Pflegemodells hatte sie sich in der Altenpflege in Deutschland einen Namen gemacht. Viele Basis- und Aufbaukurse hatte sie selbst abgehalten und TrainerInnen für das Modell ausgebildet. Ihr “Mäeutisches Pflege- und Betreuungsmodell”, das auf der Grundlage des Modells der Validation basiert, fordert von Pflegenden, darüber zu reflektieren, wie sie wirklichen Kontakt zu Pflegebedürftigen herstellen können. Ein Mittel, diesen Kontakt zu erreichen, ist die von ihr entwickelte “erlebensorientierte Bewohnerbesprechung”.

Auch in der Pflege von Menschen mit Demenz wird dieses Modell häufiger angewendet. Ziel ist es dabei, Menschen in der Pflege, die an Demenz erkrankt sind, mehr Nähe und Aufmerksamkeit zu widmen und dafür zu sorgen, dass das eigene Selbstbild und das emotionale Gleichgewicht möglichst noch lange erhalten werden können. Dabei lernen auch professionell Pflegende, dass es täglich viele Kontaktmomente gibt, um mit Menschen mit Demenz auf eine intensivere Art zu kommunizieren, was die Erlebnisorientierung anbelangt.

Die letzten Worte

Als Cora van der Kooij zuletzt in ein Hospiz in Utrecht umzog, hatte sie zuvor noch die folgenden Worte auf ihrer Homepage veröffentlicht: “Zurzeit bin ich damit beschäftigt, mein Leben abzurunden, meine Arbeit zu übergeben und los zu lassen. Ich lebe und arbeite mit dem Bewusstsein, dass mein Leben einmal oder sogar bald ein Ende haben wird. Und glaube mir, es ist nicht leicht, Hand-in-Hand mit dem Tod zu leben. Aber alle Menschen um mich herum umsorgen mich und ich selbst kann noch jeden Tag genießen. … Und wenn mein Körper mir klar macht, dass es Zeit ist zu gehen, dann bin ich bereit. Weil ich mein Leben wirklich habe abrunden und vollenden könne.”

Quellenangabe zum Titelbild:

Woman and Grief / Photo credit: x1klima on Visualhunt.com / CC BY-ND

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