Das nächste Demenzei: Musik, Gedächtnis und Emotionen

Beim Demenzei geht es um komplexere und zum Teil auch brisantere Themen zwischen Forschung und Praxis, die wir mit Ihnen diskutieren wollen. Einmal pro Monat wird deshalb ein Video als Basis zur Diskussion vom Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) produziert. Das nächste Thema im Oktober 2016: Musik, Gedächtnis und Emotionen.

Das Thema Musik zeichnet sich durch Komplexität aus. Musik geht bekanntermaßen nicht nur durch den Magen, sondern stimuliert auch in hohem Maße unser Gehirn. Wir wissen heute, dass es im Gehirn keine lokalisierte Region als “Musikzentrum” gibt. Stattdessen existiert ein komplexes “musikalisches Netzwerk”. Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Musik kann man verschiedenen Ebenen im Gehirn zuordnen. Musik hat eine direkte Wirkung auf das limbische System, das Hippocampus und Amygdala einschließt. Einfacher formuliert: Musik kann einen starken Einfluss darauf haben, wie wir unsere Erinnerungen und Emotionen verarbeiten.

Daher möchten wir mit Ihnen im nächsten Demenzei über Ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Musik diskutieren. Wie beobachten Sie die Wirkung von Musik in der Pflege von Menschen mit Demenz? Wo sehen Sie Anknüpfungspunkte für sinnvolle Beschäftigung? Wie erleben Sie gemeinsames Singen und Musizieren?

Wie immer werden wir vorab im Video zu unserem Demenzei auch einige grundlegende Aspekte zum Thema vorstellen. In der Forschung wird beispielsweise untersucht, wie sich Musiktherapie auf das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz auswirkt. Denn das musikalische Gedächtnis bleibt auch bei Demenz weitgehend intakt, wie unter anderem in den letzten Jahren durch eine Leipziger Forschungsstudie untermauert werden konnte.

Seien Sie also gespannt auf das nächste Demenzei zum Thema Musik, Gedächtnis und Emotionen. Wir freuen uns schon jetzt auf anregende Diskussionen mit Ihnen!

Ihr Detlef Rüsing und Marcus Klug

Quellenangabe zum Titelfoto:

Foto: jeremy brooks / www.flickr.com

Detlef Rüsing ist Pflegewissenschaftler und leitet das Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) an der Universität Witten/Herdecke. Rüsing verfügt ebenso über langjährige praktische Erfahrungen in der Alten- und Krankenpflege: Er hat dort über 16 Jahre gearbeitet. Seine Schwerpunkt liegt auf Theorie-Praxis-Transfer. Daneben ist er Herausgeber von “pflegen: Demenz. Zeitschrift für die professionelle Pflege von Personen mit Demenz”. Kontakt: detlef.ruesing@uni-wh.de.

Marcus Klug arbeitet aktuell als Kommunikationswissenschaftler und Social Media Manager am Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) und betreut dort das Projekt Wissenstransfer 2.0. Das Projekt wurde bereits mit dem Agnes-Karll-Pflegepreis 2013 ausgezeichnet. Sein Schwerpunkt liegt auf Wissenskommunikation im Social Web. Daneben betreibt er als hauptverantwortlicher Redakteur seit Mai 2012 zusammen mit Michael Lindner Digitalistbesser.org: Plattform für Veränderung und lebenslanges Lernen. Kontakt: marcus.klug@uni-wh.de.

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