Dementiell erkrankte Senioren werden auch heute noch in geschlossenen Abteilungen untergebracht oder fixiert. Inwieweit fachliches Wissen dabei helfen kann, andere Wege zu gehen, dazu äußerte sich Detlef Rüsing – Leiter des Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) – am 26. Januar 2015 in der WDR Lokalzeit Bergisches Land.
Allmählich ändert sich der Umgang mit der Erkrankung, aber noch 2013 gab es rund 10.000 Fixierungen in NRW. Die dafür notwendige richterliche Verfügung war oft allzu leicht zu bekommen: Den überlasteten Heimen, die mit notwendiger Prävention argumentierten, wurde oft schnell statt gegeben. Dabei muss das nicht so sein, da es auch andere Wege gibt, Probleme in der Versorgung von Menschen mit Demenz zu lösen. Eine alternative Möglichkeit: Der Weg über fachliches Wissen.
Wissen hilft
Inzwischen gibt es einschlägige Beratungsstellen und “eigentlich” weiß man mittlerweile viel über Demenz, etwa über Alzheimer, über die Wahrnehmung und spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz. Aber der Transfer in die Praxis ist bisweilen immer noch nicht so richtig gelungen, wie auch Detlef Rüsing – der Leiter des Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) an der Universität Witten/Herdecke zu bestätigen weiß. “Der Transfer”, so Rüsing in der WDR Lokalzeit Bergisches Land, “lässt noch oft erstaunlich zu wünschen übrig!”
Man weiß über die katastrophale Wirkung von Fixierungen, über die wünschenswerte Beschaffenheit von Böden oder Beleuchtungssystemen – die Realität in Heimen ist dennoch oft eine andere. “Das Portraitfoto, das einem Heimbewohner sein Zimmer kenntlich machen soll, kann der Patient gar nicht erkennen, wenn es ein Bild aus jüngster Zeit ist – er erkennt ja nicht mal sein Spiegelbild. Da die Zeit aus dem 3. Lebensjahrzehnt am besten erinnert wird, müsste es ein Fotos aus der Zeit sein”, so Rüsing im Interview.
Die Sendung ist ab sofort über die Mediathek des WDR beziehbar. Hier der Link zur Sendung.