Morgens finde ich sie völlig durchnässt und es stinkt. Sie mag sich nicht bewegen.
Andreas (ein Freund; Anm. der Redaktion) hilft mir, damit ich alles sauber machen und die Wäsche auswechseln kann. Das Pflaster los und muss auch gewechselt werden.
Oma schläft weiter bis mittags. Da möchte sie etwas Kartoffelsalat und Würstchen.
Sie strahlt beim Essen die Welt an, ist ein glückliches Kind. Sie muss sich noch an alles gewöhnen. Es ist so neu für sie, sagt sie.
Mittagsschlaf macht sie auch, wie ein braves Kind bis halb 4. Sie siezt mich beim Aufwachen, wirkt sehr glücklich und guckt sich um, wie Dornröschen, beim Aufwachen. Gut, dass sie sich auf mich verlassen kann, sagt sie.
Sie isst ein paar Kekse und trinkt Kaffee. Lesen möchte sie danach nicht, auch nichts vorgelesen bekommen. Sie scheint schlecht oder verlangsamt zu hören.
Abendessen mag sie später auch, aber ich muss es ihr die Gabel vorbereiten, danach macht sie selbst weiter.
Abends will sie einfach nur Ruhe haben.
Gegen 22 Uhr ist sie ein hellwaches Kind mit lebhaften Augen und fragt “Wo bin ich, wohin gehe ich morgen?” Ich lese ihr ein Märchen vor, danach wollen wir schlafen.
Text: Katja Hörter