Von Zeit zu Zeit schauen wir über den Tellerrand hinaus und suchen nach außergewöhnlichen Projekten, die etwas mit Demenz zu tun haben. Die Behandlung von traumatischen Erfahrungen ist so ein Thema. Dazu gibt es ein dreiteiliges Dokumentarfilmprojekt, gefördert von der Elfriede Dietrich Stiftung: “Through memories – the road to trauma therapy”.
Aus langer Erfahrung in der Onkologie weiß man, dass es für Patienten und ihre Angehörigen äußerst hilfreich ist, präzise Informationen zu ihrer Erkrankung zu erhalten. Ein sinnvolles Medium, dieses Wissen gleichzeitig wissenschaftlich korrekt und doch laienverständlich aufbereitet zu vermitteln, ist der Film.
Aus diesem Grund hat sich die Elfriede Dietrich Stiftung dazu entschlossen, zusammen mit der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) ein dreiteiliges Dokumentarfilmprojekt umzusetzen, das sich mit traumatischen Erfahrungen beschäftigt und möglichen therapeutischen Behandlungsmethoden.
Auch wenn dieses Projekt nicht direkt mit Demenz zusammenhängt, so gibt es dennoch gewisse Verbindungen. So spricht man beispielsweise bei der sogenannten “Kriegsgeneration” neben Demenz auch häufiger von traumatischen Erfahrungen, die anscheinend zum Teil an die Folgegenerationen weitergegeben werden. Die Journalistin Sabine Bode hat dazu beispielsweise die beiden Bücher “Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation” und “Frieden schließen mit Demenz” geschrieben.
Through memories – the road to trauma therapy
Bei diesem ungewöhnlichen Dokumentarfilmprojekt werden insgesamt drei verschiedene Zielgruppen angesprochen.
1.) Die Betroffenen: Dieser Film soll Menschen zum einen Mut machen, ihr Leiden als Krankheit zu erkennen, sich professionelle Hilfe zu suchen und zeigt, dass Heilung oder Linderung immer möglich ist. An Beispielen von Betroffen und im Gespräch mit Fachtherapeuten erhalten sie Einblicke in die Erkrankung, ihre Therapie und ihre Heilungschancen.
2.) Die Helfer: Es gibt zahlreiche Menschen, die aufgrund ihres Berufes mit großer Wahrscheinlichkeit Menschen mit PTBS begegnen. Dazu gehören u. a. Ärzte, Pflegepersonal, Menschen, die in Beratungsstellen arbeiten, aber auch Polizisten, Lehrer etc. Diese wollen wir sensibilisieren, frühzeitig zu erkennen, dass Menschen, denen sie in ihrem Alltag begegnen möglicherweise an einer Traumafolgestörung erkranken können oder bereits erkrankt sind. Damit können und sollten sie als Mittler dienen, Betroffenen zu helfen, indem sie Betroffene ermutigen, sich in eine spezielle Traumatherapie zu begeben.
3.) Die Öffentlichkeit: Wir haben uns unter anderem zum Ziel gesetzt, darüber aufzuklären dass es Traumafolgeschäden gibt, dass diese Krankheit, wie auch Depressionen, kein menschlicher Makel und Schwäche ist und rein gar nichts mit einem Mangel an Stärke zu tun hat. Wir möchten zeigen, dass gezielte Therapien und zwar Traumatherapien ein sehr hohes Maß an Heilungserfolgen aufzuweisen hat.
Mehr Informationen mit Filmmaterial gibt es hier: https://www.e-dietrich-stiftung.de/das-filmprojekt.html
Quellenangabe zum Titelbild: Run Jane Fox / photo on flickr