Forschungsnewsletter mit Video: Training gegen das Vergessen und andere Themen

Inwieweit kann Training gegen das Vergessen weiterhelfen, etwa regelmäßige Bewegung und Denkaufgaben? Diese und andere Fragen sind der Schwerpunkt in unserem aktuellen Forschungsnewsletter.

Eine großangelegte Studie aus Finnland belegt erstmals: Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Denkaufgaben wirken dem geistigen Abbau entgegen. Dies ist das Ergebnis der FINGER-Studie (Finnish Geriatric Intervention Study to Prevent Cognitive Impairment and Disability); ein Schwerpunkt im aktuellen Forschungsnewsletter des Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD).

Diese Studie ist die erste große Interventionsstudie, die einen multidimensionalen Ansatz zur Vorbeugung gegen das Vergessen im Alter verfolgt, insbesondere in der Frühphase einer Demenz wie Alzheimer. Die kognitiven Funktionen wurden zu Beginn der Studie sowie nach zwölf und 24 Monaten bei 1.260 Probanden im Alter zwischen 60 und 77 Jahren mit einer ausführlichen neuropsychologischen Testbatterie untersucht.

Im Videoeditorial geht der Philosoph und Demenzexperte Christian Müller-Hergl exemplarisch auf die verschiedenen Schwerpunkte des aktuellen Forschungsnewsletters ein.

Daneben wurde die Ernährung im Hinblick auf ihre Ausgewogenheit und den damit verbundenen Effekt auf die Gesundheit untersucht, sowie ein- bis dreimal pro Woche körperliches Training verabreicht. Außerdem gab es ein regelmäßiges kognitives Training – bestehend aus Gruppen- und Einzelsitzungen am Computer, durchgeführt und betreut von Psychologen. Diese Studie zeigt eindrücklich, welches präventive Potenzial bei Menschen mit Demenz im Alltag mobilisiert werden kann.

Auch weitere Forschungen im 25. Newsletter des DZD stehen im Zusammenhang zu der FINGER-Studie. Verbindet man beispielsweise die Ergebnisse dieser Studie mit den Befunden einer sehr langen symptomfreien Vor-Phase der Demenz, ergeben sich grundlegende Fragen an die Versorgungsrealitäten: Reichen die Kapazitäten, um Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und präventiven Maßnahmen zuzuführen? Oder wie sieht es im Vergleich mit dem Einsatz von Antidepressiva für Menschen mit Demenz aus, was deren Wirksamkeit anbelangt?

Weitere Themenschwerpunkte: „Der Einsatz von Robotern stößt bei Angehörigen und Personen mit Demenz in der Begleitung auf unterschiedliche Resonanz“ oder auch „Die bisherige Versorgungslandschaft ist kaum auf Früherkannte vorbereitet“.

Link zum aktuellen Forschungsnewsletter: http://dzd.blog.uni-wh.de/wp-content/uploads/2018/03/Newsletter-25_2018.pdf

Quellenangabe zum Titelfoto:

Photo credit: redmondbarry on Visualhunt / CC BY-NC-ND

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