Als Alterserkrankung verbindet sich eine Demenz häufig mit anderen Erkrankungen, unter denen der Diabetes eine besondere Bedeutung zukommt. Der Pflegewissenschaftler Georg Franken hat im Auftrag der Landesinitiative Demenz-Service NRW ein Arbeitspapier zu diesem Thema verfasst.
Demenz und Diabetes sind klassische Alterserkrankungen, deren Vorkommen aufgrund der demographischen Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen wird. Neben dem gemeinsamen Auftreten der Erkrankungen im Alter ist Diabetes aber auch ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz. Dies gilt vor allem für Typ-2-Diabetes, jene Form, die früher als “Altersdiabetes” bezeichnet worden ist.
Typ-2-Diabetes basiert auf Insulinresistenz. Bei der Insulinresistenz sprechen die Zellen schlechter auf das Hormon an, sodass diese zu wenig Zucker aufnehmen. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt, letztlich kann ein Typ-2-Diabetes entstehen. Im Zusammenhang zu einer Demenz wird unter anderem diskutiert, inwieweit Insulinresistenz dazu beiträgt, auf die Alzheimer-typischen Gedächtnisveränderungen einzuwirken. Denn Insulinrezeptoren sind auch im Gehirn und dort insbesondere in Regionen vorhanden, die für Gedächtnisfunktionen relevant sind.
Das Arbeitspapier “Demenz und Diabetes”
In dem Arbeitspapier “Demenz und Diabetes” informiert der Pflegewissenschaftler Georg Franken über die Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenz bei Menschen mit Typ 2 Diabetes. Des Weiteren wird in diesem Arbeitspapier genauer über die Versorgungssituationen und Diabetespflege informiert. Die Diskussion schlägt am Ende des Papiers schließlich den Bogen zu den Therapiezielen in der Diabetespflege bei Menschen mit Demenz. Ziel der Pflege und Betreuung sind Erhalt und Förderung der Selbständigkeit und Lebensqualität.
Hier der Link zum Arbeitspapier von Georg Franken: http://dzd.blog.uni-wh.de/wp-content/uploads/2015/10/Arbeitspapier-Demenz-und-Diabetes_Oktober-2015.pdf
Quellenangabe zum Titelfoto:
Foto: Mike Haufe / www.flickr.com
Georg Franken arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) an der Universität Witten/Herdecke. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Themen Gerontologische Pflege, Palliative Care und Instrumentenentwicklung. Kontakt: Georg.franken@uni-wh.de.