21.04.2010: Demenztagebuch von Katja Hörter

Um halb 6 ruft sie mich, muss Pippi. Sie wirkt ganz klar und will noch bis 8 Uhr schlafen.

Da bestellt sie gerne Frühstück und nimmt einen Schluck Wasser. Kurz drauf schläft sie wieder fest und mag sich nicht vom Frühstück stören lassen. Die Nase ist gerötet. So bleibt es bis halb 11. Da kommt Angelika (Fachkrankenschwester vom Pflegedienst; Anm. der Redaktion) und will die Wunde versorgen. Oma klagt über Schmerzen, bei der Bewegung. Nach dem Besuch fragt sie wie spät es ist. Nun mag sie etwas Kaffee trinken.

Um halb 1 ist sie wieder munter. Wohl weil sie sich beim Husten verschluckt hat. Ein paar Schlucke Kaffee und ein halbes Brötchen mag sie essen. Ich lagere sie neu.

Für mich sieht sie so frisch aus. Angelika meinte dagegen sie sei im Gesicht mehr eingefallen. Oma guckt ins Weiße (Zimmerdecke) und lächelt.

Ich fahre Putzen. Sie schläft und lässt sich von der Betreuung nicht stören bis ich wieder da bin. Sie mag etwas trinken und ich bringe ihr ein Spiegelei, weil sie nicht so recht weiß ob und was sie essen möchte. Sie isst und sucht nach mehr. Eine halbe Orange geht auch. Kurz darauf will sie noch ein Käsebrot und trinkt Tee dazu. Danach will sie Fernsehen, scheint aber mehr zu schlafen als zu gucken.

Das Abendritual läuft wie immer. Sie guckt so zufrieden und klagt nicht über Schmerzen. Versteht was ich sage und beten mit. Ich bekomme Angst, dass nun die Schlafzeit vorbei ist. Ich habe gerade mal 2 Nächte gut geschlafen und fühle mich noch müder als sonst. Bekomme Herzklopfen beim Schlafengehen.

Text: Katja Hörter

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