Abgeschlossene Projekte

Evaluation der Landesinitiative Demenz-Service Nordrhein-Westfalen

Design: Evaluationsstudie

Laufzeit: März 2010 – September 2013

Status: abgeschlossen

Projektleitung: Detlef Rüsing

Verantwortliche Mitarbeiter: Arthur Drewniok, Gergana Ivanova

Projektförderung:

  • NRW-Gesundheitsministerium (MGEPA)
  • Landesverbände der Pflegekassen

Inhalt:

Die aktuelle Evaluationsstudie hat das Ziel die Unterstützung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen in NRW weiter zu verbessern. Dies wird realisiert indem Daten zur Bedarfssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen erfasst, die zahlreichen und sehr unterschiedlichen regionalen Angebote der Landesinitiative Demenzservice NRW strukturiert dargestellt und auf ihren Wirkungsgrad hin untersucht werden.

Demenz ist ein vielschichtiges Phänomen mit direkten und indirekten Auswirkungen auf den Lebensalltag einer stetig wachsenden Anzahl betroffener Bürgerinnen und Bürger. Statistisch gesehen tragen etwa 6,8% der 65-jährigen und älteren Menschen das Risiko an einer Demenz zu erkranken. Bezogen auf NRW sind dies aktuell etwa 246.000 Bürgerinnen und Bürger (1,4% der Gesamtbevölkerung).

Das Sozialministerium NRW (MAGS), die Stiftung Wohlfahrtspflege und die Landesverbände der Pflegekassen NRW haben daher bereits 2004 die Landesinitiative Demenzservice NRW ins Leben gerufen. Von den etwa 1600 niedrigschwelligen Angeboten nach §45c SGB XI, den mehr als 40 Wohnberatungsstellen und den 13 Demenz Servicezentren werden die an Demenz erkrankten Menschen und ihre Angehörigen in Nordrhein-Westfalen unterstützt. Diese bilden die Basis für die Entwicklung einer flächendeckenden Infrastruktur mit dem notwendigen Know-how und der Vernetzung von innovativen Versorgungsangeboten.

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Pflegeoase. Eine spezialisierte Betreuung von Menschen mit schwerer Demenz (PoBeDe)

Design: Vergleichsstudie

Laufzeit: Dezember 2009 – Mai 2011

Status: abgeschlossen

Projektleitung: Detlef Rüsing

Verantwortliche Mitarbeiter: Nicole Ruppert, Christian Müller-Hergl, Odilia Plietker

Projektförderung:

  • NRW-Gesundheitsministerium (MGEPA)
  • Landesverbände der Pflegekassen
  • Diakonisches Werk Bethanien, Seniorenzentrum Solingen

Inhalt:

Diese Evaluationsstudie setzt den Fokus auf den Erhalt des Personseins und der Lebensqualität, wobei sie sich auf das Wohn- und Lebenskonzept Demenzerkrankter konzentriert.

Menschen mit einer Demenzerkrankung erleben durch ihre Erkrankung und deren Folgen ein andauerndes Gefühl von Fremdheit, woraus auch ein Gefühl der Angst entstehen kann. Besonders der personale Kontakt wirkt dem Gefühl des Verlustes der eigenen Identität am ehesten entgegen. Hier setzt die Grundidee der Oase an, wo vier bis neun Menschen in einem Raum leben und permanent eine Pflegekraft in Sichtweite ist. Es galt zu untersuchen, ob ein Mensch, dessen kognitive Fähigkeiten schwinden, sich in einer Gemeinschaft aufgehoben und sicherer fühlt.

Um fundierte Aussagen hinsichtlich der Wirkung des Wohn- und Pflegekonzeptes Oase treffen zu können, wurde eine Vergleichseinrichtung in Form einer “klassischen” Pflegeeinrichtung ausgewählt, welche nach einem integrativen Ansatz in der Betreuung von Menschen mit Demenz arbeitet. Die Projektlaufzeit betrug vier Jahre. Während der ersten 18 Monate wurde im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) die wissenschaftliche Begleitung vom Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD) übernommen. Zur Beantwortung der zuvor formulierten Fragen, wurde eine zweiarmige Vergleichsstudie im quasi-experimentellen Design durchgeführt.

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Betreuungsangebot für an Demenz erkrankte russische Migrantinnen und Migranten.
“Katjuschas Träume” (KATJA)

Design: Evaluationsstudie

Laufzeit: September 2011 – August 2012

Status: abgeschlossen

Projektleitung: Detlef Rüsing

Verantwortliche Mitarbeiter: Gergana Ivanova, Odilia Plietker, Nicole Ruppert

Projektförderung:

  • Diakonie Düsseldorf, Gemeindedienst der evangelischen Kirchengemeinden e. V.

Inhalt:

Über die Anzahl von an Demenz erkrankten Migrantinnen und Migranten gibt es keine exakten Angaben. Es wird von circa 95.000 betroffenen Personen ausgegangen, was einem Anteil von circa 8% der Gesamtzahl an Menschen mit Demenz entspricht.

“Katjuschas Träume” ist ein spezialisiertes Betreuungsangebot für russischsprachige Migrantinnen und Migranten. Ziel der Begleitforschung war es, zu erheben, welche Wirkungen das Angebot auf die teilnehmenden Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, aber auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. Auf diese Weise soll die Sinnhaftigkeit und der Nutzen dieses, auf eine bestimmte Ethnie zugeschnittenen Programms, überprüft werden.

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Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz

Design: Literaturstudie

Laufzeit: März 2014 – August 2014

Status: abgeschlossen

Projektleitung: Detlef Rüsing

Verantwortliche Mitarbeiter: Georg Franken

Projektförderung:

  • NRW-Gesundheitsministerium (MGEPA)
  • Landesverbände der Pflegekassen

Inhalt:

Inklusion und Teilhabe gelten als Leitbilder für die Gestaltung der Alltags- und Unterstützungsinfrastruktur und der Versorgung von Menschen im Alter. Die Begriffe bleiben jedoch häufig unbestimmt und stehen für eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und Konzepte.

Im Projekt „Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz“ wird die Bedeutung von Inklusion und Teilhabe für Menschen mit Demenz diskutiert. Auf Basis einer Literaturrecherche wird dazu die begriffliche und konzeptionelle Entwicklung der Begriffe dargestellt und darauf aufbauend deren Bedeutung für Menschen mit Demenz erläutert.

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Wenn die Uhr anders tickt – Schlafstörung und Tag-Nachtumkehr bei Menschen mit Demenz
(TaNaDe)

Design: Literaturstudie

Laufzeit: Juli 2012 – November 2012

Status: abgeschlossen

Projektleitung: Detlef Rüsing

Verantwortliche Mitarbeiter: Charlotte Boes

Projektförderung:

  • BruderhausDiakonie, Stiftung Gustav Werner und Haus am Berg, Reutlingen

Insbesondere für Menschen mit Demenz ist ein erholsamer Schlaf wichtig, da ihre geistigen Fähigkeiten bereits durch die Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen sind. Menschen mit Demenz leiden jedoch unter vielfältigen Schlafstörungen. Neben der individuellen Schlafhistorie ist auch die Art der Demenz wichtig, da sie auf die Art der Schlafstörung Einfluss nimmt. In dieser Abhängigkeit werden unterschiedliche Interventionen, sowohl nicht-pharmakologischer als auch pharmakologischer Art, überprüft.

Diese Literaturstudie zeigt auf, dass bislang keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Behandlung von Schlafstörungen und der Tag-Nacht-Umkehrung bei Menschen mit Demenz existieren. Grundlage für die Interventionsplanung sollten die individuellen Bedürfnisse der Menschen mit Demenz, die Art und Schwere der Erkrankung sowie die Art der Schlafstörung sein.